Berichte

Reisebericht von Cordelia & Nina

Februar 2019

Tansania, nun sind wir da, die zwei Volontairinnen aus Turgi, Schweiz!

Nach einer halben Stunde Anstehen, haben wir nun endlich das Visum in den Händen. Koffer finden und ab durch den Zoll, wo draussen bereits Gabriela und Tamara auf uns warten. Wir haben das Glück, dass Gabeiela noch 3 Tage mit uns zusammen in Lugoba ist und uns den Start so erleichtert.

Peng! Die Hitze hier in Dar es Salaam verschlägt uns den Atem, 23 Uhr und noch 35 Grad!  Nach einer herzlichen Begrüssung  fahren wir gleich in unsere Unterkunft. Gabriela hat uns viel erzählt über die Verhältnisse hier in Tansania. Trotzdem sind wir froh, die Nacht in der sehr bescheidenen Unterkunft mit ausgefallener Klimaanlage hinter uns gebracht zu haben.

 

Mitten im Nirgendwo, so fühlt es sich zumindest an, nach drei Stunden Autofahrt von  Dar es Salaam, endet die Reise am zweiten Tag in Lugoba.

15 Tage leben und arbeiten wir mit körperlich und geistig beeinträchtigten jungen Erwachsenen im „Elimu kwa maisha“ Center. Premiere für beide Seiten!

Einen Wunsch, den ich schon lange in mir trage und nun zusammen mit meiner Tochter Nina verwirkliche. Im Haupthaus wohnen wir gemeinsam mit Tamara und ihrem Sohn Benjamin in einem Zimmer.

Das Center leitet Gabriela Perlini aus Turgi vom Verein „Karibuni Tansania“ von der Schweiz aus. Jetzt ergibt sich die Gelegenheit mit eigenen Augen zu sehen, wie jeder einzelne Franken aus der Schweiz tatsächlich in das Projekt fliesst. 

 

Die Landschaft wunderbar, der Empfang herzlich, ein Karibuni-Willkommen der Betreuer und eine zurückhaltende Neugier der Klienten.

Stolz wird uns das ganze Grundstück gezeigt. Die zwei Klientenhäuser, das Haupthaus, die Tiere und natürlich die neue Werkstatt, die zurzeit gebaut wird. Wir sind wohl genau so erstaunt über die afrikanische Bauweise, wie die auswärtigen Bauarbeiter, über die zwei interessierten weissen Frauen.

Die Idee, die einzelnen Stärken der Klienten zu fördern und in speziellen Ateliers um zu setzten, motiviert uns und ist das eigentliche Ziel unserer Reise.

 

Jeden Tag werden wir vertrauter mit den Klienten sowie dem Personal. Gespräche in  Swahili-Englisch unterstützt mir viel Gestik und Mimik bereichert unser Alltag und knüpft Freundschaften. Nina und ich haben einige Aktivitäten aus der Schweiz mitgebracht und die verschiedenen Materialien werden gerne ausprobiert. Los geht’s mit Haargummi filzen, Anhänger werden verziert, Armketten geknüpft und Bilder auf Leinwände gemalt.

Mit der vorhandenen Infrastruktur und den verschiedenen Handicaps der Klienten ist es eine enorme Herausforderung für jeden Einzelnen. Trotzdem wird während der Produktion viel gelacht, denn nicht immer klappt es mit unserer korrekten Aussprache in Swahili, was speziell die Klienten amüsiert. Im Gegenzug werde ich liebevoll von allen Mama Nina genannt, da keiner meinen Vornamen Cordelia aussprechen kann.

 

Nach der Mittagspause, sind Spiele, Puzzle, sowie Tanzen und Singen sehr beliebt.

Müde und hungrig werden wir beim Eindunkeln von Asmas Kochkünsten verwöhnt. Zugegeben, jeden Tag Ugali ( Maisbrei ) und Reis mit verschiedenen Saucen ist gewöhnungsbedürftig, aber eben landesüblich.

 

Viele Eindrücke nehmen wir mit auf unsere Weiterreise nach Sansibar, wo wir noch eine Woche Strandurlaub geniessen. Auch im Flieger retour nach Zürich dreht sich das Gespräch um die Freunde die wir gewonnen haben, das Abschiedsfest das Tamara für uns organisiert hat und die einzelnen Persönlichkeiten der Klienten und Betreuer die uns mit ihrer fröhlichen Art sehr ans Herz gewachsen sind.

 

Ein Volontaireinsatz der sich in jeder Hinsicht gelohnt hat!

Asante sana! - Vielen Dank!

 

Cordelia (Mama Nina) und Nina Pieper

 

"Licht für Lugoba"

Zum Schluss noch ein paar Worte zu Gabrielas Idee“ Licht für Lugoba“ 

die wir in der Zeit im Center erfolgreich umgesetzt haben!

 

Das neue Projekt „Licht für Lugoba“ wird im Moment noch im Freien zusammen an einem Tisch gestaltet. Die Kokosnüsse vom gestrigen Mittagessen kommen gereinigt aus der Küche und sind bereit zum verarbeiten. Mit einem Kronkorken werden zuerst die Fasern entfernt, danach geht es zum Feinschliff.  Ein weiterer Klient bohrt mit einer Handbohrmaschine mit Unterstützung eines Betreuers die Muster in die Kokosnussschale. Zum Schluss noch lackieren und verzieren, das Licht für Lugoba ist einsatzbereit.

Gegen eine Spende können die ersten Kokosnusslaternen im Karibuni Lädeli zugunsten dem Verein Karibuni Tansania bezogen werden.

Mit jedem Licht aus Lugoba das angezündet wird, helfen Sie mit, den Klienten ein geschütztes Umfeld mit familiärem Anschluss zu ermöglichen. Lassen Sie das Licht für Lugoba auch in Ihrem Heim leuchten!

Reisebericht von Familie Kaufmann

Oktober 2016

 

 

 

 

 

 

 

 

Kathrin & Mandi Kaufmann

Schon ein wenig nervös warten wir in Daressalam, Tansania, auf Tamara, die uns die nächsten 3 Tage das Projekt Elimu kwa maisha in Lugoba vorstellen wird. Noch wissen wir nicht genau, auf was wir uns einlassen. Gabriela Perlini, die Präsidentin dieses Vereins, die in Turgi wohnt, hat uns zwar einiges erzählt, doch eben...

 

Der Empfang von Tamara ist herzlich.

 

Über 2 Stunden fahren wir nach Lugoba, ins Landesinnere, in den Busch. Hier konnte der Verein Land kaufen, hier wird nach und nach Haus für Haus gebaut, je nach finanzieller Lage.

Stolz zeigt uns Tamara das bereits Erschaffene. Sie ist sich eigentlich gewohnt, mit Elektrizität, ihrem Sohn und der Verwandtschaft zu leben. Doch die meiste Zeit lebt sie in Lugoba, beaufsichtigt das Bauen. Dabei hilft ihr Muddy, ein äusserst zuverlässiger Mann für alles. Es herrschen afrikanische Verhältnisse. Wir wohnen im Haupthaus, das rudimentär eingerichtet ist. Für uns ein wenig wie campieren. Doch wir werden kulinarisch verwöhnt, es wird bei Sonnenaufgang aufgestanden und mit Stirnlampen Znacht gegessen, Elektrizität und fliessendes Wasser fehlen noch. Das Haupthaus besitzt ein grosses Vordach, dass viel Schatten spendet. Oft wird das Treiben von Massaikinder beobachtet, die gerade nebenan im Busch wohnen. Die Massaifrauen dürfen hier gratis Wasser holen, die Grosszügigkeit findet auch da Platz.

 

Ein Haus für künftige Jugendliche & Erwachsene mit Behinderung ist im Aufbau. Zurzeit werden in den Zimmern die Decken gefertigt. Fleissig zimmern zwei örtliche Handwerker zuerst ein Gerüst, um die Deckenbalken anpassen zu können. Diese Holzlatten werden dann passend zugesägt, vernagelt und mittels Holzplatten zugedeckt. Wir staunen, es wird von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gewerkt. Wenn sie schaffen, dann unermüdlich!

 

So können hier bald 4 männliche Jugendliche einziehen, Workshop und Hostel geniessen. Moses, der Montesorilehrer, wird sie dann im Alltag begleiten. Die Mädchen werden mit dem Auto abgeholt.

Ziel ist, dass noch viele solcher Häuser gebaut werden können - Platz hat es!

 

Die Wasserversorgung ist geregelt, eine Zuleitung aus dem Dorf ermöglicht es, dass der Garten bewässert werden kann. So wird die Selbstversorgung mit Gemüse möglich.

 

Am zweiten Tag durften wir dann einige der künftigen Bewohner kennen lernen. Mein Mann ist bei der Sammeltour mitgefahren, er ist ganz „tuuch“ und nachdenklich zurückgekehrt. Seine Erschütterung über die Zustände, wie die Beeinträchtigten hausen, war immens. „Unsere Tiere habe es besser“ meint er. Bei der Rückfahrt begleite ich, sehe was er meint: Über Schmutz muss in ein Raum ohne Fenster gestiegen werden, schmuddelig, ... unbeschreiblich. Die Mutter ist total überfordert. Nun kann ich erst ermessen, welche Freude und Wohltat Tamara, Muddy und Moses diesen Klienten heute geschenkt haben. Es bietet ein menschenwürdiges Dasein. 

 

Die mitgebrachten Kleider und Spiele sind hochwillkommen. Es gibt noch viel zu tun, doch Gabriela aus der Schweiz unterstützt per SMS etc. wo sie kann. Wir sind beeindruckt, merken, hier wird durch einheimisches Knowhow Hilfe angeboten, dass nachhaltig sein wird. Klein aber fein ist die richtige Bezeichnung.

 

Leider können wir unsere beiden Patenkinder, denen wir das jährliche nötige Rüstzeug für die Schule finanzieren, nicht besuchen.

Doch wir sind zu 100 % sicher, dass unser gespendetes Geld an den richtigen Ort kommt. Für uns war es ein tiefberührender Einstieg in unsere zweiwöchigen Tansaniaferien.

 

Asante sana - Vielen herzlichen Dank.

 

Kathrin & Mandi Kaufmann, Herbst 2016                                                                                                

Reisebericht von Nadja Schneeberger

Juni/Juli 2016

 

 

 

 

 

 

 

 

 Nadja - Lionel - Tamara

Ich habe seit etwa zehn Jahren ein Patenkind und bin seit der Gründung des Vereins im April 2015 Vereins Kassierin.

 

Doch Tansania kenne ich nur aus Erzählungen und Bildern. Nun hatte ich die Möglichkeit mit Gabriela Perlini (Präsidentin Karibuni Tansania) und ihrem Sohn Lionel nach Tansania zu reisen und unsere zwei Projekte zu besuchen.

Wir wurden von Tamara Simfukwe (Vizepräsidentin Kaibuni Tansania) am Flughafen in Dar es Salaam abgeholt. Ich war froh, dass ich nicht selbst Auto fahren musste. Verkehrsregeln existieren zwar auch hier, doch eingehalten werden sie nicht wirklich. Hauptsache die Hupe funktioniert.

Tamara und ihr Sohn Benjamin stammen aus Tansania und begleiteten uns auf unserer Reise.

An einem der ersten Tage in Dar es Salaam besuchten wir einen lokalen Markt um Schmuck und Stoffe für unseren Marktstand in der Schweiz zu kaufen. Es war laut und schmutzig und die Strasse zu überqueren war nicht ungefährlich. Wir waren die einzigen Weissen und ich war froh mit Tamara eine einheimische an meiner Seite zu haben. Obwohl es interessant war, das lokale treiben zu sehen und die Leute freundlich waren, war es für mich ein Kulturschock.

Bei Tinga Tinga liessen wir diverse Produkte wie Körbe, Töpfe, Tablets usw. bemalen. Die Auswahl der Bilder war riesig, was es uns nicht gerade einfach machte uns für einige zu entscheiden. Doch zum Schluss hatten wir eine bunte Palette an verschiedenen Bildern und Farben, die in jedes Zuhause etwas Afrika Stimmung zaubert.

 

Ein wirklich schönes Erlebnis war für mich als wir am nächsten Tag eine Zusammenkunft mit unseren Patenkindern im Wet and wild Wasserpark machten. Die kleinen spielten im Wasser und kamen erst heraus als sie schlotterten. Die grösseren hockten sich in einer Ecke zusammen und tratschten und posten für die Kamera, genau wie Teenager es wahrscheinlich in aller Welt machen. Für mich war es ganz besonders unsere Patenkinder und vor allem auch mein Patenkind Shamimu kennen zu lernen.

 

Danach fuhren wir ins Landesinnere. Im Mikumi Nationalpark machten wir zwei Tage Safari. Für mich war es die erste. Die wilden Tiere in freier Laufbahn zu sehen war für mich sehr eindrücklich. Wir haben Zebras, Giraffen, Impalas, Gnus, Büffel und viele Affen  gesehen und die Landschaft ist so weitläufig und einfach nur wunderschön. Auch unser Safari- Jeep der die Sitze erhöht auf dem Gepäckträger hatte und wir draussen sitzen konnten war ein Highlight.

 

Nach einer vierstündigen Autofahrt auf unasphaltierter Strasse erreichten wir Ifakara. Hier besuchten wir Ifakara Woman Weavers Accotiation. Eine Organisation die Frauen unterstützt eigenständig  zu Hause oder in der Organisation zu arbeiten. Im Shop werden dann die handgewobenen Produkte verkauft. Wir kauften diverse Tücher, Decken und Tischsets. Alle Produkte verkaufen wir an unserem Marktstand oder in der, am Projekt angegliederten, Kinderkleiderbörse Karibuni in Turgi. Schauen sie doch mal vorbei. 

 

Unser nächster Halt hiess dann Lugoba. Hier entsteht, etwas ausserhalb des Dorfes, das Hostel und der Workshop für Menschen mit Behinderung. Ich war beindruck wie weit die Bauarbeiten des ersten Klienten Hauses schon fortgeschritten waren. Die Maurerarbeiten sind bereits abgeschlossen und die einzelnen Zimmer sind ersichtlich. Auf einfachste Art und Weise und nur mit wenig Hilfsmittel wurde hier gebaut. Das Gerüst und die Leiter bestanden aus Baumstämmen und das Wellblech fürs Dach wurde mit blosser Menschenkraft zurechtgeschnitten. Ich konnte Moses dabei zusehen wie er die Dachdecker arbeiten verrichtete und war erstaunt, dass trotz der wenigen Hilfsmittel die er zur Verfügung hatte, schnell und genau gearbeitet wurde. Als wir Lugaba verliessen war auch das Dach fertiggestellt.

Doch bevor wir wieder nach Dar es Salaam fuhren, gab es auch eine Zusammenkunft mit unseren Klientinnen und Klienten die zukünftig in unserem Hostel und Workshop in Lugoba wohnen und arbeiten werden. Tamara kochte ein traditionelles und sehr leckeres Mittagessen und beim gemeinsamen spielen verging der Nachmittag wie im Fluge. Das Lachen auf ihren Gesichtern war herzerwärmend. Auf die Frage, ob sie sich vorstellen können hier zu wohnen und zu arbeiten antworteten alle mit JA und auch die Mütter würden ihre Kinder lieber heute als morgen bei uns einziehen lassen. Ich bin mir sicher, dass das was wir hier aufbauen, genau das richtige ist.

 

Die letzten Tage verbrachten wir dann in Dar es Salaam und entspannten noch etwas am Hotelpool.

 

Für mich war es eine sehr eindrückliche Reise. Ich fand es toll unsere Patenkinder und zukünftigen Klienten kennenzulernen und zu sehen wie unser Projekt Formen annimmt. Es ist jedoch noch ein langer Weg zum Ziel und wir sind weiterhin auf Spenden angewiesen. Ich versichere ihnen, mit ihrer Spende tun sie etwas Gutes.

 

 

Nadja Schneeberger, Kassierin Karibuni Tansania